Offener Brief – Poolärzte

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MEINE PERSÖNLICHE GESCHICHTE IM ÄRZTLICHEN BEREITSCHAFTSDIENST

1990 bot sich die Chance, einen hausärztlichen Bereitschaftsdienst zu übernehmen. Ich griff zu und wurde ein „Bereitschaftsarzt“, den viele Standesvertreter:innen und politische Entscheider:innen bis heute nicht auf dem Schirm haben.

DIE JAHRE DER ANPASSUNG

Seit 33 Jahren passe ich mich an ständig ändernde politische und administrative Regelungen an. Die zwingende Einführung des Poolarztsystems durch die KV war ein markanter Wendepunkt. Jetzt droht ein Ausschluss von Poolärzten aus steuerrechtlichen Gründen, mit erneuten, erheblichen Qualitätseinbußen und weiterer Belastung bestehender Ressourcen.

WAS IST AUS DER KOLLEGIALEN VERTRETUNG GEWORDEN?

Das neue System zwingt wieder jeden, der zum Kassenarztsystem gehört, zur Teilnahme am hausärztlichen Bereitschaftsdienst und vergisst die Gesamtheit der Ärzt:innen. Absurd! Wer erwartet am Wochenende den Elektriker bei einem Wasserrohrbruch? Muss die ärztliche Ethik juristischen Regelungen weichen?

VERANTWORTUNG UND QUALITÄT

Nicht nur die KV, auch Ärztekammern und Politik tragen Verantwortung. Sie haben die medizinische Versorgung an die KV delegiert. Jetzt drohen Qualitätseinbußen.

DER WERT DER SPEZIALISIERUNG

Unsere jahrzehntelange Spezialisierung auch als Bereitschaftsärzte garantiert hohe Versorgungsqualität an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer medizinischer Versorgung. Diese Expertise wird nun ignoriert, die Versorgung gefährdet.

ZUM ABSCHLUSS EINE KLARE BOTSCHAFT

Wie viele müssen gehen, bevor Missstände offensichtlich werden? Kein Raum für Jammern! Zeit für Entscheidungen im Interesse der Patient:innen.
Sollte die Gerichtsentscheidung am 24. Oktober das Poolarztsystem kippen, brauchen wir sofortige Alternativen zur Integration der bisherigen Poolärzt:innen.